Bildbearbeitung mit KI: Wie dich ChatGPT, Gemini und Co unterstützen
Du hast ein top Bild von dir, bräuchtest es aber mit einem anderen Oberteil. Dein LinkedIn Profilbild ist super, aber der Hintergrund ist unpassend oder willst du willst das Teamfoto verändern?
Ich kann noch eine Weile mit solchen alltäglichen Beispielen weiter machen. Ständig gibt es Use Cases für die Bildbearbeitung, aber es lohnt sich nicht immer den Photoshop-Pro zu beauftragen.
Was wäre, wenn du einfach sagen könntest, was du ändern willst und die KI setzt deine Wünsche in Sekunden um?
Lesedauer: ca 5 Min | zuletzt aktualisiert am 06.10.2025
Wir haben es mit Nano Banana getestet
Nano Banana ist die Bild-KI von Googles Gemini. Gemini gehört zu den multimodalen KI-Modellen. Das sind KI-Tools, die sowohl Text als auch Bild können.
Multimodale Modelle unterscheiden sich in der visuellen Qualität stark von reinen Bild-KI-Tools. Der Fokus liegt auf der möglichst korrekten inhaltlichen Wiedergabe des Prompts. Wohingegen der Fokus von Bild-KI-Tools wie Midjourney auf der visuell überzeugenden Qualität liegt.
Welches Tool das Richtige ist, entscheidet der Use Case. Für unseren Test, in dem wir ein bestehendes Bild verändern möchten, bietet sich ein multimodales Modell an.
Da Nano Banana gerade von vielen als Photoshop Killer bezeichnet wird, sehen wir uns das genauer an.
Use Case 1 – Kleidung switchen
„Kannst du mir auf dem Foto mal eben schnell ein anderes Oberteil rein retuschieren?“ Wie oft ich diese Frage schon gestellt bekommen habe. Als Mediendesignerin kann ich das natürlich, doch ich frage mich jedes Mal: Lohnt sich der Aufwand oder ist es Spielerei?
KI-Tools versprechen in Sekunden Kleidung, Frisuren, Gadgets und ganze Szenen switchen zu können. Wie gut funktioniert das und ist es am Ende immer noch die gleiche Person auf dem Bild?
Genau das habe ich für dich und alle, die mich bisher um eine solche Bildretusche gebeten haben, getestet.
Die Originalbilder

Dieses Bild ist im Spätsommer 2022 entstanden. Ganz einfach mit einem Stativ und Selbstauslöser. Für die Umstände mag ich es eigentlich ganz gerne.

Das Bild ist im Sommer 2025 im Rahmen eines Fotoshootings mit Katrin Baier entstanden. Profiqualität und ein paar Jahre älteres „Model“ 😀
Mit beiden Bildern habe ich den Kleidungsswitch getestet. Selbstverständlich unter Einverständnis der Fotografin. An der Stelle: Vielen Dank an Katrin Baier für die Erlaubnis, das Bild in die KI hochzuladen.
Es ist nicht selbstverständlich und bedarf immer vorheriger Absprache. Bitte lade also nicht einfach Bilder in eine KI hoch – egal welches KI-Tool du nutzt. Du verletzt damit Urheberrechte.
Zurück zum Thema – Was habe ich konkret gemacht?
Per Chat habe ich Gemini (Nano Banana) aufgefordert, die Hose in einen weinroten Rock zu ändern. Diese Eingabe war bewusst unkonkret. Ich hätte beispielsweise die Form oder Art des Rockes sehr viel genauer beschreiben können.
Wie im Bild zu sehen ist, hat das sehr gut funktioniert. Sogar der Gürtel und die Hand in der Tasche sind geblieben. Der Rock ist auf einer Seite sehr weit ausgestellt, das hätte gerader sein können.
Bitte ein sattes Pink
Auch mit dem selbst gemachten Bild habe ich getestet. In diesem Fall habe ich Gemini aufgefordert, die Bluse farblich zu verändern. Wie im ersten Take hat auch das sehr gut funktioniert. Die Farbänderung ist glaubwürdig und im Grunde nicht erkennen. Das Pink hätte für meinen Geschmack heller und kräftiger sein können.
An der Stelle ein kleiner Hinweis: ab August 2026 müssen alle KI generierten Inhalte als solche gekennzeichnet sein. Der Grund dafür sind unter anderem genau solche „Deep Fakes“, die als solche nicht mehr zu erkennen sind.
Use Case 2: Eine andere Frisur
Auch darum wurde ich schon oft gebeten. „Mach mal dunklere / hellere / farbige Haare“ oder gleich eine ganz andere Frisur. Ja, ja, meine armen Photoshop Skills 😛
Also testen wir auch das. Doch die Vorgehensweise ist etwas anders, denn ich nutze in diesem Test Beispielbilder für die Frisur.
Das Original
Originalbild
Das Frisurenbeispiel
Beispiel für die Frisur, generiert mit Midjourney v7
Der Change
Ergebnis, generiert mit Nano Banana
Das Ergebnis ist interessant, denn im Prompt habe ich keinen Switch der Haarfarbe erwähnt. Also hat Gemini bzw. Nano Banana hier selbst, sagen wir mal, die Kreativität spielen lassen.
Dennoch ist das Ergebnis gut und ich könnte weiter daran arbeiten. Beispielsweise die Strähnen im Gesicht wegmachen lassen.
Offensichtlich, habe ich im Prozess auch noch die Bluse geändert. Das ist kein eigenständiger Switch von der KI, sondern ein bewusster Schritt durch mich.
Mein Fazit: Nano Banana kann schon was, aber …
Es ist schon spannend, wobei die KI gestalterische Prozesse unterstützen kann. Das Visualisieren von Ideen und Wünschen ist in null Komma nichts gemacht. Die Ergebnisse sind zumindest auf den ersten Blick überzeugend und hilfreich.
Die multimodalen Modelle wie Nano Banana sind leicht zu bedienen. Du beschreibst einfach per Chat mit natürlicher Sprache, was du geändert haben möchtest.
Die Frisur verka… und die Person komplett verfremdet.
Aber auch in diesem Test hat sich wieder gezeigt, dass KI nicht unfehlbar ist.
Die Frisur nur entfernt dem Beispiel ähnlich und die Person komplett verfremdet. Leider passiert sowas immer wieder, unabhängig vom verwendeten KI-Tool.
Das erfordert dann etwas Geduld und Schritte Rückwärts.
Wo ist der Einsatz von Nano Banana und Co. sinnvoll?
Für schnelles Visualisieren von Ideen, wie beispielsweise einer anderen Frisur oder Kleidung, sind solche KI-Tools sehr hilfreich. Auch das Ändern von einfachen Hintergründen funktioniert gut.
Jetzt kommt das ABER:
Die Auflösung der mit multimodalen Modellen veränderten Bilder ist für viele Anwendungen ungenügend. Das reicht schon mal für ein Profilbild oder die kleine Darstellung auf einer Webseite. Doch es scheitert an allen Use Cases, die eine qualitativ hochwertiges Bild verlangen: Bewerbungsbilder, große digitale Auflösung und Druck …
Im Kreativprozess sind KI-Tools sehr hilfreich, um Ideen zu visualisieren und genau zeigen zu können, was du dir vorstellst. Doch für überzeugende Ergebnisse braucht es Profis.
Nutze KI-Tools in der Ideenphase und im Briefing, aber setze auf menschliche Intelligenz und Erfahrung bei Ergebnissen, die andere Menschen überzeugen sollen.
Übrigens, unsere Leistungen dir mit KI-Tools beim Aufbau eines homogenen Bilderpools zu helfen, steht hier nicht im Widerspruch.
Profis haben schon immer mit Werkzeugen gearbeitet. Das Entscheidende ist die Expertise, nicht das Tool an sich.
Wir arbeiten an deinen Projekten auch nicht mit multimodalen Modellen, sondern expliziten Bild-KI Tools.
In der folgenden Galerie zeigen wir dir die Ergebnisse aus dem Shooting mit Katrin Baier. Das ist hochwertiges Bildmaterial, dass unseren Bilderpool optimal ergänzt und authentisch macht. Willst du mehr darüber wissen, melde dich gerne bei uns oder vereinbare gleich dein Shooting mit Katrin.